In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft e.V. Berlin und der AWO Fulda fand heute eine Begegnung von Senior:innen und jugendlichen Geflüchteten im Stadtteilcafé Ostend statt (unter den Voraussetzungen der 2G Regelung). Die Deutsche Gesellschaft setzt sich seit 1990 dafür ein, das Miteinander in Deutschland und Europa zu fördern sowie Vorurteile abzubauen. Das Treffen fand im Rahmen des Projekts „Mein, dein, unser Deutschland“ statt, das unter anderem die Verbesserung des nachbarschaftlichen Miteinanders von Geflüchteten und Einheimischen sowie Unterstützung der gesellschaftlichen Teilhabe von Geflüchteten zum Ziel hat. (https://www.mein-dein-unser-deutschland.de/ueber-uns/)
In bewegender Art und Weise haben die Senior:innen über Ihre Fluchterfahrungen nach dem 2. Weltkrieg berichtet und manch einer mag denken „ja, die Geschichten kenne ich… damals nach dem Krieg… das ist lange her…– aber genau darum geht es: für viele, viele Menschen ist es ist eben nicht lange her! Es sind Kinder, die mit ihren Eltern vor dem Krieg aus ihrer Heimat geflüchtet sind, die Entbehrungen auf sich genommen haben mit der Hoffnung auf ein neues, friedliches Leben, die in einem fremden Land angekommen sind, in dem eine Sprache gesprochen wird, die sie nicht verstehen.
Sie kommen in Gemeinschaftsunterkünfte, müssen sich Räume mit fremden Familien teilen, durch Dunkelheit und niedrige Temperaturen auf Dixi-Toiletten gehen. Und als die Mutter von dem ersten bisschen Geld, das sie verdient hat, den beiden Kindern Winterjacken kauft, muss sie sich Sprüche anhören. All das haben diese Kinder erlebt und überlebt, sind angekommen, haben alles getan, um sich zu integrieren, ein Teil unserer Gesellschaft zu werden, unsere Sprache gelernt, gehen hier zur Schule und haben Zukunftspläne – genau wie damals.
Diese beeindruckenden Schilderungen der generationenübergreifenden und doch so vergleichbaren Erfahrungen haben - einfühlsam moderiert von einer Politologin von der Deutschen Gesellschaft und begleitet von Sozialpädagog:innen der AWO – haben sicherlich einen kleinen Beitrag zur Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses und Verbesserung des nachbarschaftlichen Miteinanders von Geflüchteten und Einheimischen beigetragen und wird nicht das letzte seiner Art im Stadtteilcafé Ostend gewesen sein.
Wenn Sie Interesse haben, an so einer Gesprächsrunde in 2022 teilzunehmen, melden Sie sich gerne im Bürgerzentrum Ziehers-Süd bei Iryna Böhm (0157 59083460) oder Christian Völkel (0151 41629067).
Mehr Infos zum Bürgerzentrum finden Sie hier: https://awo-fulda.de/buergerzentrum-ziehers-sued/